Affären retten Beziehungen häufiger als sie zu zerstören

Leipzig/Hof, 18.07.2019. Wer eine Affäre eingeht, riskiert leichtfertig seine Beziehung. So zumindest die gängige öffentliche Meinung. Dabei sind Affären nicht nur viel weiter verbreitet als die meisten Menschen annehmen, sie münden auch so gut wie nie in neuen Liebesbeziehungen. Viel wahrscheinlicher ist sogar, dass sie eine laufende Partnerschaft retten. Das behaupten mittlerweile mehrere Experten, wie die Affären-Managerin Melanie Mittermaier. Eine Umfrage unter 10.000 Mitgliedern der Erotik-Community JOYclub scheinen die mutige These zu bestätigen. 

Bemerkenswerte 83,2 % der befragten Frauen und 77,8 % der befragten Männer geben an, bereits eine Affäre gehabt zu haben. Bei lediglich 5,1 % der Befragten wurde aus der Liebschaft tatsächlich echte Liebe. Die Motive für eine Affäre sind also nicht darin begründet, einen neuen Partner für´s Leben zu finden. Laut Mittermaier geht es bei Frauen wie Männern vor allem um Selbstwertgefühl, Lebendigkeit und Selbstverwirklichung. Also Dinge, die wichtig sind, um in der vorhandenen Beziehung glücklich zu sein.

Frauen suchen Nähe, Männer wollen sexuelle Neigungen ausleben

Die befragten JOYclub-Mitglieder bestätigen: Männer wie Frauen suchen in Affären vor allem Abenteuer oder kompensieren fehlenden Sex in der Beziehung. Während bei den Frauen abhandengekommene Nähe und Wärme an Platz drei der Motive steht, treibt Männer stark die Lust, bestimmte sexuelle Neigungen bzw. Orientierungen auszuleben. 

Die Widerlegung des klassischen Klischees, dass vor allem Männer fremdgehen, bestätigt Affären-Managerin Melanie Mittermaier:

“Mittlerweile gehen genauso viele Frauen fremd wie Männer. Das hat damit zu tun, dass in der heutigen Zeit Frauen genauso am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, arbeiten gehen und eigenes Geld verdienen. Früher war es wirklich so, dass es hauptsächlich die Männer waren, schlicht weil sie mehr Gelegenheit dazu hatten.”

Knapp 60 % lernen ihre Affäre im Internet kennen

58 % der befragten Abenteurer/innen lernen ihre Affären im Internet kennen. Auch der Bekannten- und Freundeskreis (22,9 %) und das klassische Ausgehen (22,5 %) bieten fruchtbaren Affären-Boden. Bei immerhin 19,7 % kam es zu einem Tête-à-tête mit Arbeitskolleg/inn/en.

Beachtlich: Fast die Hälfte (43,6 %) der Affären dauerte länger als ein Jahr. Sie werden zu einem Begleiter und damit nicht selten zum Retter der Beziehung. Die Affäre wirkt wie ein Wellnesswochenende oder ein sportliches Abenteuer. Tatsächlich bestätigt jede/r Dritte der befragten Männer wie Frauen, dass die Affäre positive Effekte für die eigene Beziehung hatte. 

Expertin Mittermaier stellt fest:

“Eine lebenslange Treue mit nur einem Partner gibt es heutzutage fast nicht mehr. Zudem nehme ich wahr, dass sich immer mehr Menschen trauen, alternative Beziehungskonzepte auszuprobieren und auch öffentlich darüber zu berichten. Wir bekommen mehr Vielfalt, auch wenn das noch ein weiter Weg bis zur gesellschaftlichen Akzeptanz ist.”