Frauen ist ihre sexuelle Entwicklung wichtig. Dabei ist es mitunter eine Herausforderung, zu sexuellen Vorlieben zu stehen und sich selbst mit den eigenen Gelüsten zu akzeptieren. Die sexpositive Online-Community JOYclub hat 2.000 Frauen von über 4 Millionen Mitgliedern gefragt, wie ihre proaktive sexuelle Weiterentwicklung ihre Sexualität – und ihre Beziehungen – beeinflusst.
Sexualität für Frauen heute wichtiger
60,9 % der befragten Frauen geben an, dass ihnen ihre Sexualität heute wesentlich wichtiger ist als früher. Abhängig vom Alter, in dem Frauen beginnen, sich bewusst mit ihrer Sexualität auseinanderzusetzen, unterscheidet sich der wahrgenommene Einfluss auf diese deutlich.
Stolze 80,1 % der Frauen, die im mittleren Erwachsenenalter (41 bis 59) ihre sexuelle Reise begonnen haben, geben an, dass ihre Sexualität wichtiger geworden ist. Bei den Frauen, die bereits in ihrer Jugend gestartet sind, beschreiben 40,5 % eine gestiegene Relevanz, und für 49,5 % ist sie genauso wichtig wie früher.
„Die Entdeckung und Entwicklung der eigenen Sexualität hört nie auf. Vielmehr zeigen sich abhängig von Alter und Erfahrung verschiedenste Herausforderungen in der Sexualentwicklung. Gerade die Wechseljahre sind für viele Frauen prägend. Auf Sexualität und insbesondere das Lustempfinden können sie positiv wirken“, ordnet Judith Langer, Sexologin und Kommunikationsmanagerin von JOYclub, ein.
Selbstakzeptanz durch sexuelle Entwicklung
Wie wirkt sich die Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität aus? 34,7 % der Frauen betonen primär ein gewachsenes Selbstbewusstsein. 29,9 % sind sich vor allem ihrer Vorlieben bewusster geworden. 19 % leben ihre Sexualität freier aus und 12,6 % schätzen, dass sie mit ihrem Körper vertrauter sind.
Was sexuelle Bildungsimpulse auslösen können, beschreibt eine Frau im späten Erwachsenenalter: „Durch Sex Education im JOYclub-Livestream fühlte ich mich ermutigt, mir das Kommen mit dem Vibrator abzugewöhnen. Mich einzulassen und neu zu lernen, worauf mein Körper wie reagiert. Es war unglaublich großartig und befreiend, es ohne ‚Maschine‘ zu schaffen.“
Von ihrer Entwicklung hin zur sexuellen Spielart BDSM berichtet Ria_2010 (36): „Ich habe schrittweise erkannt, dass ein emanzipiertes Leben und sexuelle Unterwerfung sich nicht ausschließen, sie mich nicht schwach machen, sondern das genaue Gegenteil. Meine Wünsche, Träume und Bedürfnisse frei ausleben zu können, das hat mich gelassener, stärker und selbstbewusster gemacht.“
Sexuelle Entwicklung als Beziehungs-Booster
Auch in ihren Beziehungen nehmen die meisten Frauen Veränderungen durch ihre sexuelle Entwicklung wahr. So geben 44,4 % an, dass sie heute vor allem offener und freier im Umgang mit ihrer Sexualität sind. 22,7 % spüren am deutlichsten, dass ihnen ihre Wünsche und Bedürfnisse leichter über die Lippen gehen. Und 23 % wissen jetzt genau, was sie in einer Beziehung sexuell erleben wollen.
Ganz praktisch heißt das bei Verspielt_94 (27): Sie hilft ihren Sexualpartnern bei der Orientierung und dem Auffinden ihres G-Punkts, nachdem sie diesen zuvor selbst gefunden hatte – „eines der intensivsten Erlebnisse mit meiner Sexualität“.
Dass mit ihr etwas nicht stimmen würde, davon war Inkarna (51) lange Zeit überzeugt. Die Erkenntnis, einen dominanten Partner zu wollen, änderte alles: „Als ich zum ersten Mal erlebte, wie es sich anfühlt, nicht gefragt zu werden, nicht zu bestimmen und Lustschmerz zu verspüren, ab diesem Tag änderte sich meine Sexualität radikal. Es war der Türöffner zu meiner wahren Sexualität.“